Das schwarze Brett des Internets
Soziale Netzwerke als Werbeplattformen nutzen / Unternehmer diskutieren über Facebook & Co. / Interesse an Vortrag auffallend groß.
Wer heutzutage Produkte oder Dienstleistungen vermarktet, für den sind soziale Netzwerke im Internet ein absolutes Muss. Diese Meinung vertrat Stefan Engelbrecht, Dozent der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald und Spezialist für Social Media, vor Mitgliedern und Freunden des Wirtschaftsforum Süd aus den Landkreisen Calw, Freudenstadt, Böblingen, Pforzheim und dem Enzkreis.
Sein Vortrag, der auf Initiative des Unternehmervereins im IHK-Weiterbildungszentrum auf dem Nagolder Wolfsberg zustande gekommen war, stieß auf derart großes Interesse,
dass kurzerhand sogar weitere Sitzgelegenheiten im Tagungsraum organisiert werden mussten. Die über zweistündige Veranstaltung mit Führungskräften und Marketingverantwortlichen in Klein- und mittelständischen Unternehmen entwickelte sich schließlich zu einer regen Diskussionsrunde über die Möglichkeiten zur Werbung in eigener Sache und Produktvermarktung über Plattformen wie Facebook, Xing oder twitter. Facebook allein zähle bereits 650 Millionen Benutzer weltweit, das Geschäftsnetzwerk Xing rund neun Millionen. „Monatlich kommen 100.000 neue dazu“, machte Engelbrecht auf die rasante Entwicklung aufmerksam.
Social Media mache sich den Grundgedanken des Schwarzen Bretts in Kaufhäusern, Kantinen oder Bildungseinrichtungen zu Nutze, wo man seine Angebote seit Jahrzehnten an Pinnwände hänge. In den Internetforen seien beispielsweise Handel und Wirtschaft, Forschung und Sozialeinrichtungen oder Banken vertreten, um auf sich aufmerksam zu machen und Geschäftskontakte zu knüpfen.
Ein moderner Vertrieb müsse auf neue Möglichkeiten reagieren und diese auch rigoros nutzen, machte Engelbrecht seinen Zuhörern beim Streifzug durch die Welt der „Communities“ klar. Der erfahrene Softwareentwickler, der seit 15 Jahren selbstständiger Unternehmer ist, zeichnete auch die Geschichte der Blogs nach. Die ersten virtuellen Tagebücher erschienen schon vor über zehn Jahren. Mittlerweile haben sich daraus unzählige Netzwerke und Foren entwickelt, die man zwar nicht alle kennen müsse, von denen aber – je nach Branche – einige von großem Nutzen für den Verkauf sein könnten. Microblogging geht einen Schritt weiter, leitet selbstgeschriebene Nachrichten an Mailboxen oder per SMS aufs Handy weiter.
So könnten mit geringem finanziellem Aufwand ganze Werbestrecken gefahren werden. Stefan Engelbrecht machte aber auch deutlich, dass derartige Marketinginstrumente gepflegt werden müssen, also mit Zeitaufwand verbunden seien. Ein Selbstläufer seien sie auf jeden Fall nicht. Für die Zukunft zeichne sich ab, dass sich die Foren wegen der Fülle an Angeboten zu Fachrubriken entwickeln. Von einem Boom sprach der Referent angesichts der aus dem Boden sprießenden Social Plugins, mit denen die neuesten und interessantesten Aktivitäten rund um Webseiten angezeigt werden.
Pressekontakt: Werner Klein-Wiele, Redakteur